Zum feiertagsbedingt verspäteten Start in die Woche ging es bei der Aktie des Bezahlsysteme-Spezialisten Wirecard (ISIN: DE0007472060) äußerst turbulent zu. Mit 133 Euro wurde kurz nach dem Handelsstart ein neuer Verlaufsrekord markiert, im Tagestief aber lag die Aktie nur noch bei 124,10 Euro – und schloss nicht allzu weit darüber. Was auf Basis der Candlestick-Lehre ein „bearish engulfing pattern“ entstehen ließ. Nach einer längeren Aufwärtsbewegung ein haushohes Warnsignal. Und bei einer Aktie, die zuletzt derartig stark zugelegt hat, ohnehin. Also: Alarmstufe Rot und nichts wie weg?
Vorsicht … das könnte zwar die richtige Entscheidung sein, muss es aber keineswegs. Das sollte man erst noch ein wenig beobachten. Denn dieser Abverkauf neuer Hochs fand am Tag nach der Options-Abrechnung an der Terminbörse statt. Was heißt: Hier könnten Gewinnmitnahmen im Zusammenhang mit Call-Optionen entstanden sein. Das kann eine einmalige Geschichte gewesen sein, zumal eines ausblieb: Die Bestätigung des Warnsignals. Denn erst, wenn ein bearish engulfing pattern unmittelbar danach Anschlussverkäufe sieht, wäre es als Verkaufssignal bestätigt. Und diese Verkäufe blieben aus. Richtig ist:
Wirecard ist nach dieser Rallye nicht gerade ein Schnäppchen. Aufpassen muss man auf der Long-Seite schon, konsequente Stoppkurse sind da Pflicht. Aber die Umsatz- und Gewinnentwicklung ist eben stark, wurde durch die Ergebnisse des ersten Quartals einmal mehr bestätigt. So gesehen ist die Aktie vielleicht ein wenig teuer, aber noch nicht „zu“ teuer. Solange dieses Warnsignal am Dienstag keine Nachfolger findet, wäre somit noch keine Notwendigkeit gegeben, die Segel zu streichen. Anders sähe es aus, würde Wirecard die nächstgelegene Unterstützung in Form der bei gut 120 Euro notierenden 20-Tage-Linie brechen. Diese mit einem Stoppkurs knapp darunter zu begleiten, der entsprechend des Anstiegs der Linie Stück um Stück nachgezogen wird, wäre durchaus opportun. Jetzt nervös zu werden, hingegen nicht.
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