Was die VW-Aktie seit Anfang September zeigt, ist beeindruckend … aber auch ein wenig verwunderlich. Denn es wirkt, als seien alle Belastungsfaktoren, die den Kurs zuvor unter Druck gesetzt haben, vom Tisch. Sind sie aber nicht. Kartellvorwurf, Abgasproblematik, die Kosten für die E-Mobilität, das nachlassende Wachstum der Branche – eigentlich sind all diese Aspekte noch da. Was also treibt die Aktie höher?
Hoffnung und Charttechnik. Die Hoffnung, dass sich die Belastungsfaktoren auflösen werden, dass z.B. die Umweltprämie aus dem Abgasskandal auch noch einen Gewinnbringer macht, der US-Automarkt sich erholt, die Kartellvorwürfe im Sande verlaufen. Und da ist man gerne bereit, Nachrichten im Zweifel positiv zu interpretieren. Die höheren Kosten durch Dieselumrüstung und Rückkäufe in den USA, die Ende September zu einer Gewinnwarnung für das dritte Quartal führten – erledigt, weil damit alles in dieses Quartal gepackt wurde und man zukünftig mit freudiger Erwartung auf die Bilanzen sehen kann. Und der US-Markt:
Starke Zugewinne bei den Absatzzahlen im September belegen scheinbar, dass es wieder vorangeht. Dass diese starken Anstiege auf dem fatal niedrigen Niveau des Vorjahresmonats basieren, könnte man erkennen wenn man vergleicht, dass Daimler und BMW im September in den USA gegenüber Vorjahr an Boden verloren. Aber solange die Aktie steigt, will man es eben nicht erkennen. Denn steigt die Aktie, ist die Stimmung gut und kein Platz für „bad news“. Und ja, sie steigt weiter. Der Chart beeindruckt in der Tat:
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Volkswagen (ISIN: DE0007664039) hatte nach der Gewinnwarnung Ende September zunächst deutlich nachgegeben, dann aber die 20-Tage- und die 200-Tage-Linie verteidigt. Das machte Mut. Und der daraus entstandene Schwung trug VW jetzt auch noch über den mittelfristigen Abwärtstrendkanal nach oben hinaus, eine Folge weißer Kerzen trägt den Kurs nahe an die Widerstandszone 145,90/146,70 Euro. Eine Zone, an der VW seit März gleich dreimal gescheitert war. Kann die Aktie diesmal durchbrechen, trotz der eigentlich gegenüber dem Tief Ende August unveränderten Gemengelage?
Ja, kann sie, wenn die Dynamik erhalten bleibt. Denn dann werden auch die eigentlich berechtigten Zweifel in den Hintergrund gedrängt, das Momentum der Rallye wird die Wahrnehmung dominieren. So gesehen kann man hier durchaus am Ball bleiben … aber man sollte sich in jedem Fall eng absichern, nicht ohne Stop Loss agieren, denn wie gesagt: Das ist eine Rallye auf dünnem Eis.
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