Die VW-Aktie hat Ende Juni lange um die mittelfristig entscheidende Supportzone 127,90/130,50 Euro gerungen und sie am Ende verteidigt. Das ist schon mal gut. Aber reicht das, um sich jetzt nach oben abzusetzen, wichtige Widerstände zu bezwingen und damit wieder für einen Long-Trade interessant zu werden? Das kann reichen. Aber es wäre ratsam, darauf erst dann zu setzen, wenn dieser Befreiungsschlag auch wirklich vollzogen wurde. Denn das kann allemal noch komplett schiefgehen und die Aktie (ISIN DE0007664039) doch wider der Hoffnung vieler nach unten ausbrechen.
Immerhin hat der VDA gerade erst konstatiert, dass die Wachstumsperspektiven der Branche momentan nicht umwerfend sind. Gerade in China rechnet der Verband damit, dass der Absatz mit zwei Prozent in 2017 unter den Erwartungen bleiben wird, die im Vorfeld bei fünf Prozent gelegen hatten. Hinzu kommen ein spürbar höherer Euro, der die Exportchancen dämpft und die Kosten, denen man sich in Bezug auf die Umweltauflagen und die Entwicklung bezahlbarer alternativer Antriebe gegenübersieht. Alles nicht mehr so einfach wie vor zwei, drei Jahren. So gesehen:
Ja, VW könnte grundsätzlich aus diesem großen Dreieck nach oben ausbrechen, dessen obere Begrenzung mit Schlusskursen über 141 Euro sprengen und einen dynamischen Aufwärtsimpuls im Stil der Phase November bis Januar starten. Aber dazu müssten vieles passen, vor allem die Ergebnisse des zweiten Quartals. Da könnten Mitte Juli vielleicht schon vorläufige Zahlen durchsickern, aber die müssten wirklich beeindrucken. Wir meinen: Ein Befreiungsschlag nach oben ist möglich. Aber es wäre keineswegs ratsam, auf diesen zu wetten, bevor er vollzogen ist, dazu ist das Umfeld einfach zu ungemütlich.
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