Wenn eine Aktie Sprünge macht wie ein Gummiball … wenn die Analystenmeinungen sich zwischen „Kaufen“, „Halten“ und „Verkaufen“ gleich verteilen … wenn deren Kursziele sich von 180 bis 530 US-Dollar erstrecken … wenn einige sage, dass die Aktie am bisherigen Rekordhoch immer noch geschenkt ist während andere überzeugt sind, dass die eigentlich wertlos wäre … dann muss es sich wohl um Tesla (ISIN: US88160R1014) handeln. Und wer dachte, nach dem 30. Juni, dem Tag, an dem Tesla-Chef Elon Musk seine Prognose, pro Woche 5.000 „Model 3“ zu bauen, als erfüllt erklärte, klüger zu sein, eine Orientierung zu haben, ob es nun Richtung Milch und Honig oder doch Richtung Blut, Schweiß und Tränen geht, sieht sich getäuscht.
Eigentlich ist man so klug wie vorher. Und die, die vorher dachten, wenn Musk seine 5.000 Model 3 schafft, wird die Aktie zum Selbstläufer, sehen sich entsetzt den massiven Abstieg der Aktie an und verkaufen, statt zu verkaufen. Dass Tesla nach diesem 30. Juni nicht stieg sondern fiel und immer noch nachgibt, hat zwar vor allem den Grund, dass dem Markt bei der Erfüllung der Musk-Weissagungen die Käufer ausgingen, weil zu viele bereits vorher eingestiegen waren und dann alle auf einmal die Gewinne ihrer Wette kassieren wollten. Aber es ist eben auch ein Ausdruck dafür, dass man nicht weiß, ob dieser Kraftakt der Tesla-Produktion die Frage beantwortet, ob man weiterhin in der Spur ist, kein neues Geld bräuchte.
In dreieinhalb Wochen, am 1. August, sollen die Quartalszahlen kommen. Sie könnten mehr Einblick bringen, denn es geht ja weniger um die Zahl der produzierten Fahrzeuge. Es geht um die Frage, was das gekostet hat, was es eingebracht hat, sprich ob man der Rentabilitätsschwelle nahe ist. Bis dahin ist bei der Aktie nichts unmöglich, denn ihre Anziehungskraft steigert sich durch die hohen Schwankungen noch, immer mehr Akteure zocken hier, statt zu investieren und intensivieren dieses Auf und Ab noch.
Derzeit ist „Ab“ angesagt, wie der Chart zeigt. Und rein charttechnisch betrachtet würde da noch einiges an Luft nach unten aufgetan, sollte Tesla mit einem Schlusskurs unter dem gestrigen Tagestief von 296,22 US-Dollar die April-Aufwärtstrendlinie brechen. Aber gelingt der Rebreak über die 200-Tage-Linie bei 321 US-Dollar, würden die Trader wohl sofort wieder auf die bullishe Seite wechseln. Man weiß eben nicht, wie es wirklich steht, mag aber die Füße nicht solange stillhalten. Wer da mitzieht, muss sich dieser Schwankungen bewusst sein!
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