Es ist die Unsicherheit, die auf den Markt drückt. Da nimmt man die Aktie des Wafer-Herstellers Siltronic (ISIN: DE000WAF3001) heute nicht aus. Man kann einfach nicht einmal ansatzweise abschätzen, welchen Schaden die aggressive Handelspolitik der USA der Weltwirtschaft zufügen wird. Niemand weiß, was als Nächstes aus dem Weißen Haus kommen wird. Und niemand weiß, welche Unternehmen dann betroffen sein würden. Aber man weiß, dass Unternehmen wie Siltronic besonders empfindlich auf Veränderungen des Wachstums reagieren. Als Zulieferer der Chipindustrie ist Siltronic eine typische Fahrstuhlaktie:
Läuft es bei den Chipherstellern, kann Siltronic für seine Wafer gute Preise bekommen, die Gewinne explodieren, weil die Gewinnmarge markant zulegt. Aber sobald die Chiphersteller Druck verspüren, versuchen sie den sofort an ihre Zulieferer weiterzugeben. Und dann kann der Gewinn bei Siltronic schmelzen wie Eis in der Sonne. Immerhin verdiente das Unternehmen 2016 gerade einmal 40 Cent pro Aktie, 2015 schrieb man noch rote Zahlen. 2017 aber stand plötzlich ein Gewinn von 6,18 Euro pro Aktie zu Buche. Und dieses Jahr soll sich dieser Gewinn fast verdoppeln … wenn nichts schiefläuft. Und was da schieflaufen kann, ist die US-Regierung mit ihren „Maßnahmen“.
Bedenkt man dann, dass diese Aktie vor genau zwei Jahren gerade einmal 15 Euro kostete, kann man verstehen, dass den Bullen momentan auf diesem Kursniveau angst und bange wird. Bis März hatte man, vom starken Momentum der Rallye beeinflusst, die steigenden Gewinne mit dem Lineal in die Zukunft fortgezeichnet. Jetzt nicht mehr. Und ja, mit dem heutigen Minus rückt eine Trading-Chance Short noch einmal ein Stückchen näher. Und Sie sehen im Chart: Die entscheidende Supportzone ist klar zu umreißen, das ist der Bereich zwischen 125 und 131,50 Euro. Würde die Aktie diese Zone brechen, kann es schnell in die Region von 110 Euro gehen. Selbst dann, wenn neue Strafzölle die Chipindustrie (noch) nicht beeinträchtigen würden.
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