Als am 26. April die Ergebnisse zum ersten Quartal für den Wafer-Hersteller Siltronic (ISIN: DE000WAF3001) auf den Tisch kamen, sackte die Aktie heftig durch. In der Spitze gab der Kurs zehn Prozent nach, schloss am Ende knapp 5,4 Prozent tiefer. Das deutet natürlich auf enttäuschte Erwartungen hin. Allerdings müsste man sich dann die Frage stellen, was die Akteure da erwartet hatten? Umsatzplus 27 Prozent, Gewinnanstieg im EBITA um sagenhafte 130 Prozent, basierend auf der wie avisiert stark erweiterten Gewinnmarge, die bei sagenhaften 37,4 Prozent lag, während da im Vorjahresquartal nur 20,5 Prozent drin waren. Derzeit liegen die Schätzungen für den Gewinnanstieg in 2018 seitens der Analysten um 87 Prozent. Siltronic liegt also darüber – was hätte man mehr erwarten können?
Natürlich kann man immer erwarten, dass die Bäume in den Himmel wachsen. Und es gibt immer einige, die auch wirklich so denken. Aber das einzige Argument, auf diese Zahlen hin Gewinne mitzunehmen, obwohl die Aktie da schon sehr deutlich unter dem im März markierten Rekord-Verlaufshoch von 160,55 Euro notierte, wäre ein berechtigter Zweifel, dass Siltronic diesen Sturmlauf wird durchhalten können. Dahingehend muss man einräumen, dass das einfach nicht vorhersehbar ist. Zulieferer der volatilen Halbleiterbranche zu sein, ist nun einmal eine Achterbahn. Solange es läuft, läuft es. Wenn nicht – nichts wie weg. Aber noch läuft es eben. Und dass es mit den Gewinnen auch ganz, ganz schnell mal wieder abwärts gehen kann, ist im Kurs durchaus eingepreist. Auf dem aktuellen Kurslevel läge das Kurs/Gewinn-Verhältnis für die 2018er-Gewinnerwartung bei 13 – das ist im Vergleich zur Wachstumsrate eher niedrig, berücksichtigt die Risiken also durchaus. Da wäre also noch Luft nach oben …
Um die auszuschöpfen, muss die Aktie aber erst einmal die beiden jetzt anstehenden Charthürden loswerden: das gestern im Tageshoch bereits getestete Zwischenhoch vom April bei 153,90 Euro und das bisherige Rekordhoch bei 160,55 Euro. Würde es gelingen, diese Widerstandslinien herauszunehmen, wäre der Weg nach oben wieder frei. Immer mit dem Wissen im Hinterkopf: Bei derart volatilen Branchen ist man als Trader immer auf dünnem Eis unterwegs und sollte entsprechend behutsam und mit konsequenten Stoppkursen agieren.
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