Nur, weil ein Analyst seine Einschätzung von „Kaufen“ auf „Halten“ reduziert, sollte eine Aktie nicht deutlich unter Druck kommen. Vor allem, wenn der Analyst zugleich sein Kursziel anhebt, das über dem letzten Kurs der entsprechenden Aktie liegt. Aber das passiert gerade in Bezug auf MorphoSys (ISIN DE0006632003): Die Berenberg Bank stuft auf „Halten“ herunter und setzt das Kursziel von zuvor 103 auf jetzt 108 Euro an. Die Aktie schloss gestern bei 95,35 Euro, kein Grund also, um hier zu verkaufen. Aber:
Im naturgemäß mit dünnen Umsätzen behafteten vorbörslichen Handel geht es abwärts, MorphoSys wurde bei L&S (Lang & Schwarz) bereits kurz unter 90 Euro gesehen. Der Grund: Nervosität. Der Gesamtmarkt wankt. Die Perspektiven des allgemeinen wirtschaftlichen Umfelds sind wegen der Währungsschwankungen und des Verhaltens der USA nicht recht abzuschätzen. Und die Aktie selbst ist zur Wochenmitte unter ihre mittelfristige Aufwärtstrendlinie gerutscht, nachdem sie zuvor an der 20-Tage-Linie nach unten abgewiesen wurde. Was andeutet: Die Bären haben MorphoSys im Visier – und im Griff. Doch wie erfolgversprechend wäre es, hier jetzt über Short-Trades nachzudenken?
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Eigentlich nicht allzu sehr. Dass MorphoSys unlängst mit Novartis eine immens lukrative Vereinbarung über die Vermarktung des Wirkstoffs MOR106 erreichte, sorgte Mitte Juli dafür, dass die ohnehin im Aufwärtstrend befindliche Aktie bis fast 125 Euro nach oben sauste. Seither hat sich nichts zum Negativen verändert: Die Zeit, in der für MorphoSys nach immensen Forschungsaufwendungen Geld fließt, die Saat mit der Ernte belohnt wird, scheint angebrochen zu sein. Und ob der Handelskrieg eskaliert, einige Währungen kippen, was den Gesamtmarkt in der Tat belasten muss – was sollte es die Perspektiven von MorphoSys scheren? Die Argumente, diese gesamte im Mai begonnene Aufwärtsbewegung nicht nur zu eliminieren, sondern noch darunter zu rutschen, wären schwach … und die Supportzone, in die die Aktie im vorbörslichen Handel eingetaucht ist, im Gegenzug stark:
Hier finden wir bei 88,50 Euro die ehemalige Super-Hürde in Form des Hochs vom Dezember 2014. Eine Wendemarke, die bis Mai den höchsten Stand der Aktie seit dem Jahr 2000 markierte. Zugleich findet sich dort, aktuell bei 89,65 Euro, die wichtige 200-Tage-Linie, die MorphoSys seit Ende 2016 nicht mehr unterschritten hatte. Das ist eine massive Kreuzunterstützung, die gute Chancen haben sollte, zu halten. Denn der Anlass, ein „Halten“ Rating bei zeitgleicher Anhebung des Kursziels auf einen Level weit über dem derzeitigen Kurs, wäre als Argument, die Aktie durch diese mittelfristig entscheidende Supportmarke zu drücken, nun wirklich nicht gerade tauglich. Die kommenden Stunden werden hier spannend!
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