Das am Morgen präsentierte Quartalsergebnis des Chipherstellers Infineon (ISIN DE0006231004) ließ eigentlich keine Wünsche offen. Gewinn und Umsatz lagen im abgelaufenen Quartal über den Erwartungen, die Gesamtjahresprognose wurde bestätigt. Trotzdem fällt die Aktie. Wieso?
Weil man gehofft hatte, dass eben diese Gesamtjahresprognose angehoben würde. Und das basiert auf einem Effekt, der schon bei einigen Aktien aufgetaucht ist, die auf eigentlich starke Zahlen hin unter Druck kamen: Die Notierungen waren im Vorfeld bereits so stark gestiegen, dass eine Verbesserung der Umsatz- und Gewinnentwicklung nötig wird, um dieses Kursniveau zu rechtfertigen. Nur verdient ein Unternehmen eben nicht einfach deshalb mehr, weil die Anleger den Kurs im Vorfeld durch die Decke treiben und dabei eben auch mal „übertreiben“. Solange es dann bei „selling on good news“, also reinen Gewinnmitnahmen, bleibt, ist das zwar unproblematisch. Aber gilt das auch für Infineon?
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Bislang schon. Von einem Abverkauf kann zur Stunde keine Rede sein, das Minus fällt mit ca. 1,7 Prozent im Vergleich zu der seit Sommer 2015 laufenden Hausse gar nicht auf. Aufpassen sollte man aber schon, denn zum einen hat die Aktie Ende März die obere Begrenzung des den Trend führenden Aufwärtstrendkanals erreicht. Zum anderen wäre, wenn der Kurs nicht sofort wieder anzieht, ein leicht niedrigeres Hoch als das vorherige entstanden. Beides Argumente, um jetzt vorsichtiger zu werden.
Noch ist hier nichts angebrannt. Sollten sich die Abgaben aber dergestalt fortsetzen, dass die im Juli 2016 etablierte Aufwärtstrendlinie bei 17,70 Euro fällt und damit zugleich ein kleines Doppeltopp am oberen Rand des Trendkanals vollendet würde, wäre der Weg in Richtung der 200-Tage-Linie (16,40 Euro) oder sogar der unteren Begrenzung des Trendkanals (14,90 Euro) aus charttechnischer Sicht frei … dann, aber eben erst dann, bei Closings unter 17,70 Euro, wäre Infineon eine Trading-Chance auf der Short-Seite.
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