Der Mai war für Gold der schwächste Monat seit November. Und es könnte sein, dass wir hier eine Trendwende nach unten sehen. Aber „könnte“ und „ist“ sind zweierlei. Noch sollte man die Flinte hier nicht ins Korn werfen, im Gegenteil: Jetzt muss man ganz genau aufpassen. Denn erstens wäre ein Abwärtsimpuls natürlich auch eine Chance für Gewinne – nur eben auf der Short-Seite. Und zweitens würde Gold, wenn es jetzt die Kurve kriegt, wohl sehr schnell wieder Vollgas geben.
Und letzteres wäre noch jederzeit möglich, denn die entscheidenden charttechnischen Unterstützungen halten bislang. Sehen wir uns dazu mal den Chart an: Im Bereich zwischen 1.190 und 1.207 US-Dollar bilden die seit Mitte Februar ausgebildeten Zwischentiefs eine Unterstützungszone. Dass die Abwärtsdynamik in dem Moment nachließ, als Gold diesen Bereich vor einer Woche erreichte, unterstreicht, dass die Marktteilnehmer diese Zone sehr wohl als entscheidend wahrnehmen.
Für eine erfolgreiche Verteidigung dieses Auffangbereichs spricht, dass markttechnische Indikatoren wie der Relative-Stärke-Index oder die hier im Chart mit abgebildete Stochastik bereits im überverkauften Bereich notieren. Solange Gold also nicht nennenswert unter 1.190 US-Dollar schließt, ist hier noch nichts angebrannt – und der Weg nach oben noch offen. Aber:
Sollte diese Unterstützungszone fallen, wäre das ja ebenso eine Trading-Chance. Damit wäre eine Toppbildung vollendet, die aufgrund der Dynamik der Aufwärtsbewegung zu Jahresbeginn auf kaum nennenswerte Bremsmarken treffen würde. Da springt nur die aktuell bei 1.165 US-Dollar verlaufende 200-Tage-Linie ins Auge. Käme es zur Wende, könnte man sich hier eine kleine Trading-Position auf der Short-Seite unter 1.190 Dollar überlegen und diese im Fall von Schlusskursen unter 1.165 Dollar ausbauen. Also: Egal, wie es kommt, Gold wird in den kommenden Tagen und Wochen gute Chancen für aktive Trader bieten!