Im ersten Moment klang es nach einer Revolution, nach einer für alle Beteiligten vorteilhaften Neuordnung bei den großen Energieversorgern RWE und E.ON (ISIN: DE000ENAG999). Beide Aktien legten kräftig zu, als die Nachricht, dass man sich dort neu strukturieren und bei dieser Gelegenheit die RWE-Tochter innogy unter sich aufteilen werde, zu Beginn der vergangenen Woche auf den Tisch kam. Aber die Begeisterung wich schnell Gewinnmitnahmen. Und jetzt finden sich sogar erste Signale, dass die Bären sich der E.ON-Aktie annehmen. Wieso?
Eigentlich ist die Perspektive mit der Neugestaltung der Schwerpunkte bei E.ON und RWE für beide Unternehmen deutlich besser. Aber die ebenfalls zu Beginn letzter Wochen präsentierten Perspektiven für 2018 machten deutlich, dass solche positiven Effekte zumindest 2018 noch nicht in E.ONs Zahlen auftauchen dürften. Und erst einmal, und das ist ein Meilenstein, den man direkt nach dieser Nachricht noch nicht so ernst genommen hatte, müsste das Kartellamt diese Veränderungen durchwinken.
Der erste Lack dieses „Coups“ ist damit ab. E.ON hatte schon einen Tag nach der ersten Reaktion einen „Gravestone Doji“ direkt über der da noch überwundenen Widerstandszone 9,11/9,17 Euro und der ebenfalls dort verlaufenden 200-Tage-Linie ausgebildet, was zur Vorsicht mahnte. Mittlerweile ist diese Zone schon wieder unterboten. Und dass die Aktie heute nach einem anfänglich starken Start, angefeuert durch die Höherstufungen durch Kepler Cheuvreux und J.P. Morgan, genau in dieser Widerstandszone wieder nach unten abgewiesen wurde, macht deutlich:
Jetzt sind die Short-Trader schon wieder am Werk. Solange sich E.ON über der derzeit bei 8,66 Euro zügig anziehenden 20-Tage-Linie hält, bleibt die Chance, sich doch noch durch einen entschlossenen Aufwärtsimpuls nach oben abzusetzen, erhalten. Aber wenn diese Linie fallen sollte, die bald mit dem Februar-Zwischenhoch bei 8,78 Euro zu einer Kreuzunterstützung zusammenlaufen wird, dürfte der Weg nach unten erst einmal frei sein. Damit finden sich hier derzeit bei 8,66 und 9,17 Euro die Ankerpunkte für potenzielle Trades in Ausbruchsrichtung.
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