Soeben wurde die Zahl neu geschaffener Arbeitsplätze im Oktober für die USA veröffentlicht. Mit 261.000 neuen Jobs wirkt die Zahl stark. Ist sie aber nicht, wenn man genauer hinsieht. Im Vormonat wurden nur mickrige 18.000 neue Arbeitsplätze geschaffen. Diese Zahl wurde vorhin von zuvor veröffentlichten -33.000 nach oben korrigiert. Das Problem ist, dass a) die Prognose bei +310.000 neuen Jobs gelegen hatte. Und b) dass dieser Ausreißer des Vormonats, den man mit den Auswirkungen der Hurrikans begründet hatte, ausgeglichen werden müsste. Im Schnitt brauchen die USA etwa 150.000 neue Jobs monatlich, um angesichts des Bevölkerungswachstums die Arbeitslosenrate auch nur zu halten. Nimmt man den Ausreißer und den „Aufholmonat“, also September und Oktober zusammen, kommt man auf im Schnitt knapp 140.000 neue Jobs. Ein Fortschritt ist das somit nicht, auch, wenn ihn die Republikaner und ihr Präsident als solchen proklamieren werden.
Dass die Arbeitslosenquote trotzdem von 4,2 auf 4,1 Prozent sank, hat zwei Gründe: Zum einen rechnet man aus dieser Rate einfach all das heraus, was man nur irgendwie herausrechnen kann, um eine starke Zahl zu bekommen (bei unserer Arbeitslosenrate-Berechnung ist es nicht anders). Zum anderen wird diese Zahl ebenso wie die Zahl neuer Arbeitsplätze auf Basis nicht belegbarer Antworten aus Telefonumfragen erhoben, ist also ohnehin fragwürdig … und es sind für die Zahl der neuen Stellen und die Arbeitslosenrate zwei verschiedene Umfragen! Nicht gut ist auch, dass das Einkommen nicht zulegte: Der durchschnittliche Stundenlohn stieg nicht – wenn man den Zahlen glauben darf.
Trotzdem wird die US-Notenbank diese Daten ebenso wie der Präsident als sehr gut ansehen, was wahrscheinlicher macht, dass die „Fed“ den Leitzins im Dezember erneut anhebt. Wie man das in nachher um 14:30 Uhr (in den USA ist bis Sonntag immer noch Sommerzeit) einsetzenden Handel bewerten wird, ist eine spannende Sache. Noch zeigen die US-Index-Futures keine klare Tendenz, aber ein zackiger Sprung nach oben blieb zumindest aus. Die Sorge vor zu hohen Zinsen dürfte die Begeisterung erst einmal bremsen. Aber erst im regulären Handel werden die Karten auf den Tisch gelegt … und schließlich wäre da ja noch eine Apple-Aktie, die nach ihren Quartalszahlen gestern Abend vorbörslich um vier Prozent steigt und in allen drei großen US-Indizes, im Dow Jones ebenso wie im Nasdaq 100 und im S&P 500, notiert ist.
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