Als vor einer Woche Gerüchte aufkamen, dass eine chinesische Bank ebenso wie J.P. Morgan Interesse an einer Beteiligung an der Deutschen Bank (ISIN: DE0005140008) hätten, sauste die Aktie kurzzeitig über die obere Begrenzung ihrer seit Juni geltenden Handelsspanne bei 9,85 Euro hinaus, schloss aber letzten Endes doch wieder darunter. Der Ausbruch misslang also erst einmal, nicht zuletzt deshalb, weil J.P. Morgan mitteilte, dass an dieser Meldung nichts dran sei. Aber es ist interessant, dass die Aktie danach nicht einfach sang- und klanglos ans untere Ende der Handelsspanne bei 9,06 Euro oder sogar darunter fiel. Dieses Dementi wäre ja für das Bären-Lager allemal eine Gelegenheit gewesen, da erneut draufzuhauen. Aber diese Chance ließ man liegen.
Ist das Lager der Leerverkäufer auf diesem Niveau bereits zu schwach, um neue Tiefs zu erzwingen? Oder mangelt es am Willen, an der Überzeugung, dass die Aktie noch tiefer, unter das rechnerische Rekordtief von 8,83 Euro sinken müsste? Durchaus möglich. Die Aktie fiel zwar moderat zurück, rutschte aber nicht unter die in der Mitte der Handelsspanne, bei aktuell 9,43 Euro, verlaufende 20-Tage-Linie. Im Gegenteil, genau dort gelang es, den Abstieg aufzuhalten und umzukehren. Gelingt hier womöglich eine Bodenbildung? Die Chance ist da. Aber!
Es ist eben bislang nur eine Chance. Dass die 20-Tage-Linie zur Basis von Käufen wird, deutet einen grundsätzlichen Wechsel in der Dominanz zu Gunsten der Bullen an. Aber noch ist das dünnes Eis. Es müssen Charthürden bezwungen werden, die normalerweise von den Leerverkäufen, sprich den Bären, verteidigt werden. Erst dann ließe sich unterstellen, dass der Wind gedreht hat, die Deutsche Bank-Aktie womöglich ihr Tief erst einmal gesehen hat. Das ist zum einen vorgenannte obere Begrenzung der Handelsspanne bei 9,85 Euro, vor allem aber die Februar-Abwärtstrendlinie bei derzeit 10,55 Euro. Erst, wenn die Aktie über diesen Widerstandslinien schließen würde, ließe sich unterstellen, dass die Bären vorerst die Segel gestrichen haben!
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