Dass die jüngste Quartalsbilanz der Deutschen Bank (ISIN: DE000514000) den fast schon zementierten Eindruck einer nie endenden Restrukturierung verfestigte, dass die Hauptversammlung vergangene Woche für die Investoren äußerst unbefriedigend verlief, das ist eine Sache. Aber jetzt drückt die Aktie ein Faktor, für den die Deutsche Bank nichts kann, aber „mit drinhängt“: Die Flucht aus italienischen und etwas moderater auch aus spanischen Anleihen, basierend auf der Sorge, dass die aktuellen Entwicklungen in diesen beiden Ländern die EU zerreißen könnten, sorgen bei europäischen Banken für markante Verkäufe. Denn Turbulenzen am Anleihemarkt sind für Banken grundsätzlich Gift.
Damit ist die Aktie jetzt mit einem Kurs von 9,90 Euro kurz nach 10 Uhr an einem neuralgischen Punkt angelangt. Nicht nur, weil der Kurs jetzt „einstellig“ ist. Bei 9,89 Euro lag das bisherige Tief der Aktie, entstanden im September 2016. Dass der Chart da einen anderen Kurs ausweist, konkret 8,84 Euro, ist zwar faktisch und rechnerisch richtig. Denn im März 2017 gab es eine Kapitalmaßnahme, die sorgte dafür, dass der Aktienkurs vor diesem Zeitpunkt anteilig heruntergebrochen wurde. Aber natürlich stellt sich die Frage, was die Anleger da im Hinterkopf haben, wenn es um „das“ Tief geht. Wohl eher den Kurs, der damals tatsächlich erreicht wurde – und an dem ist die Aktie jetzt dran.
Aber auch, wenn man mehrheitlich die 8,84 als „da“ Tief sehen würde, wäre die Situation brenzlig. Denn dann hätte das Kursbild, wie unser Chart auf Wochenbasis zeigt, noch zwei Tiefs vom Juli und August 2016 zu bieten, die bei 9,87 und 10,01 Euro lägen und die letzte vorgelagerte Supportzone bilden. Würde diese Zone fallen, wäre der Weg nach unten nicht minder frei … und bis 8,84 Euro wären es immerhin noch einmal gut zehn Prozent. Sollte der Anleihemarkt weiter so extrem laufen, der DAX damit weiter unter dem momentan immensen Druck bleiben, ist der Weg nach unten für die Bären leicht, die Wende zu erreichen für die, die das bei dieser Aktie wagen wollten, schwer!
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