Wie heißt es doch so schön und oft richtigerweise? Der Fisch stinkt vom Kopfe her. Also muss doch der Wechsel an der Vorstandsspitze der Deutschen Bank (ISIN: DE0005140008) den Investoren den Eindruck vermitteln, jetzt werde die Sache besser laufen, die ewige Restrukturierung doch nicht ewig dauern, sondern jetzt, da Cryan geht und Sewing kommt, bald zu einem Abschluss kommen, der aus dem gefühlten Hühnerhaufen wieder eine straff organisierte, hochprofitable Bank macht. Könnte man meinen. Aber der Chart zeigt: Die Investoren sehen das anders. Zu Recht?
Man ist geneigt, beim Abverkauf des initialen Aufwärtsimpulses als Reaktion auf diese am Montagmorgen umgesetzte Nachricht des Wochenendes zustimmend zu nicken. Denn es ist sehr wohl möglich, dass auch der „Neue“ sich im Geflecht des allgemeinen Hü und Hott verheddert. Immerhin waren weder Jain und Fitschen noch Cryan irgendwelche Amateure. Man schielt in Richtung Aufsichtsrat. Immerhin hat der sich oft nicht auf die reine Überwachung aus der Ferne beschränkt. Aufsichtsratschef Achleitner steht bei vielen Anlegern schlechter im Kurs, als es John Cryan tat. Man darf vermuten: Wenn der Aufsichtsrat umbesetzt würde, dann würden die Anleger wirklich neue Zuversicht schöpfen, dann könnte die Aktie wirklich durchstarten. Bis dahin bleibt die Skepsis, die ja durch das regelmäßige Überarbeiten vorheriger Pläne als Reaktion auf unerwartet nicht funktionierende Restrukturierungsmaßnahmen genug Nahrung fand, wohl erhalten.
Nicht einmal am nächstgelegenen charttechnischen Widerstand in Form der 20-Tage-Linie (11,80 Euro) kam die Aktie bislang vorbei. Und jetzt ist der „Wechsel-Effekt“ durch, verpufft, neue Impulse kurzfristig noch nicht zu erwarten. Bis zu den Zahlen zum ersten Quartal kann das so bleiben. Die stehen am 26.4. an. Aber wenn da nicht erkennbar wird, dass doch wider Erwarten vieler richtig Zug ins Geschäft gekommen ist, wird man weiter warten … bis zur Ende Mai anstehenden Hauptversammlung. In der Hoffnung, dass der Druck der Investoren für Veränderungen sorgt, die mehr sind als nur ein Trainerwechsel. Selbst für einen „Trading Buy“ müsste die Aktie zumindest über 12,50 Euro laufen und schließen. Bis dahin wäre der Weg nach unten, das Testen und ggf. sogar das Unterbieten der bisherigen Tiefs von 10,82 Euro die charttechnisch wahrscheinlichere Variante.
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