Offenbar hat man es eilig, erneut neue Wege einzuschlagen, noch vor der Hauptversammlung deutlich zu machen, dass das Tempo der Restrukturierung anzieht: Die Deutsche Bank (ISIN: DE0005140008) überlegt nach Medienberichten, den Aktienhandel in den USA einzuschränken. Das scheint die Marktteilnehmer zu motivieren – am frühen Nachmittag hat sich die Aktie mit knapp 3,3 Prozent Kursgewinn an die Spitze der DAX-Gewinner gesetzt. Kann dieser Anstieg das zuvor weiterhin bearishe Bild zu Gunsten der Bullen verändern?
Das kann er. Aber noch sind die Hürden, die den Weg zu den mittelfristig entscheidenden Widerständen versperren, dadurch nur nahe gekommen. Überwunden sind sie noch nicht. Und ob der Wagemut der Bullen allzu lange vorhält, wird sich erst weisen müssen. Immerhin ist diese Meldung noch kein Anlass, die Perspektiven der Deutschen Bank an sich mit einem Schlag rosiger zu sehen. Worauf es kurzfristig ankommt, ist der Widerstandsbereich 12,26/12,50 Euro, der bis in den Spätsommer 2016 zurückreicht und der die kurzfristige Februar-Abwärtstrendlinie mit einschließt. Da muss die Aktie drüber, vorher wäre sie noch nicht einmal auf kurzfristiger Ebene bullish, bliebe dieses derzeitige Plus nur Teil einer Gegenreaktion innerhalb intakter Abwärtstrends. Und wenn die Aktie über 12,50 Euro schließt – was dann?
Dann wäre der Weg aus rein charttechnischer Sicht an die mittelfristig entscheidende Zone zwischen 13,64 und 14,32 Euro frei. Dort warten das Zwischenhoch vom Februar, das Tief von Anfang November, die Dezember-Abwärtstrendlinie und vor allem die 200-Tage-Linie. Das ist eine Zone, die zu überwinden es mehr braucht als solche kleinen Schritte im Rahmen des Weges zu einer „anderen“ Deutschen Bank. Aber erst dann wäre diese Aktie auch für Marktteilnehmer als „Long-tauglich“ einzustufen, die einen über reines Trading hinaus gehenden Anlagehorizont haben.
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