Mit ihren Sprüchen über Handelskrieg und die Freude über die Dollar-Schwäche haben US-Finanzminister Mnuchin und US-Handelsminister Ross den Bogen wohl deutlich überspannt. Der Bruch politischer Tabus, zusammen mit Trumps Eintreffen in Davos heute und der EZB-Sitzung nebst Pressekonferenz um 14:30 Uhr bedeuten für exportorientierte Aktien wie Daimler (ISIN: DE0007100000) Dynamit. Nicht nur, dass die Zockerei auf einen immer teureren Euro weiterginge, wenn die EZB jetzt nicht zumindest verbal dagegenhält. Auch der Druck ausländischer Investoren würde weitergehen. Den sollte man als zusätzliches Gewicht an den Füßen der Bullen nicht unterschätzen, denn:
Wenn man sich überlegt, dass der Euro/US-Dollar-Kurs in nur wenigen Tagen über das 2017er-Jahreshoch von 1,2092 US-Dollar auf heute im Hoch 1,2460 US-Dollar lief, wird deutlich: Auch, wenn der DAX von seinem neuen Rekordhoch jetzt zurückgefallen ist, für US-Investoren sind die Kurse trotzdem höher, denn diese fast 3,7 Cent, die ein Euro in kurzer Zeit mehr wert wurde, macht drei Prozent aus – drei Prozent, die z.B. eine Daimler-Aktie damit auf US-Sicht mehr wert ist als vorher. Das provoziert Gewinnmitnahmen der ausländischen Investoren, die zusätzlich auf die exportorientierten Aktien drücken. Die schon genug Druck haben, weil der immer höhere Euro ihre Produkte außerhalb der Eurozone empfindlich teurer macht, was letztlich auf die Gewinnperspektive drückt. Doppelter Druck also für eine Aktie wie Daimler … aber das hieße auch:
Wenn die EZB heute Nachmittag imstande ist, diesen von den USA provozierten Dauer-Anstieg des Euro zu stoppen, würde das für Daimler wirken, als würde man bei der Aktie die Handbremse lösen. Daimler hatte sich ohnehin gegen den starken Euro wacker geschlagen. Aber wenn der nun wieder nach unten drehen sollte, ist nach oben nichts unmöglich. Das mittelfristige Kursziel ist derzeit die obere Begrenzung des mittelfristigen Aufwärtstrendkanals bei knapp über 81 Euro. Der Weg dorthin wäre frei, wenn die EZB heute positive Signale sendet. Aber Vorsicht, wenn das ausbleibt! Dann könnten diejenigen, die bislang noch die Nerven behalten haben, diese verlieren. Stoppkurse knapp unter der Unterstützungszone 73/73,60 Euro wären dringend anzuraten!
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