Das ist schon beeindruckend … der gesamte Abstieg der Daimler-Aktie (ISIN: DE0007100000) seit Mai wurde jetzt wieder aufgeholt. Nur noch dieses Zwischenhoch vom Mai um 69,40 Euro stünde aus charttechnischer Sicht im Weg, um an das bisherige Jahreshoch zu laufen, das im Januar bei 73,23 Euro markiert wurde. Was indes hieße, dass die Anleger davon ausgehen, dass all die Belastungsfaktoren, die Daimler seither unter Druck gesetzt hatten, keine sind. Weder Abgasproblematik noch Kartellvorwurf noch die Kosten für die E-Mobilität. Die Bedenken, dass der Automobilzyklus seinen Zenit überschritten hat, müssten weggewischt sein. Sind sie das?
Da dürfte der Haken liegen. Solange eine Rallye dynamisch bleibt, ist für viele Akteure allein der Kurs entscheidend, nicht die Rahmenbedingungen. Aber jetzt, in relativ luftiger Höhe, dürfen manche auch mal nach unten sehen und sich fragen, ob sie da nicht auf einer Leiter ohne Sprossen stehen. Dieses Verharren unterhalb der Mai-Hochs basiert bislang sicherlich vor allem auf Gewinnmitnahmen. Aber je länger Daimler braucht, um diesen Widerstand nicht nur erneut anzugehen, sondern effektiv zu knacken, desto größer wird die Zahl derer, die zweifeln, ob das etwas werden kann.
Kehrt die Dynamik mit einem Break über diesen Level von 69,40 Euro zurück, dürfte wieder das Momentum die Triebfeder sein und weitere Käufe auslösen. Aber wenn nicht, könnte Daimler allemal wieder zu einer Trading-Chance für die Bären werden. Sollte die Aktie kippen und dabei die markante Kreuzunterstützung im Bereich 66,10/67,20 Euro durchschlagen, wäre alleine in einem ersten Schritt charttechnischer Spielraum bis 63 Euro gegeben – das ist durchaus eine Möglichkeit, die man sich in einer Watchlist notieren könnte.
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