Dass Aixtron zur Stunde an der Spitze der TecDAX-Verlierer steht, ist zwar ein „importiertes“ Problem, aber damit nicht automatisch eines, das man auf die leichte Schulter nehmen sollte. Der Druck auf die Apple-Aktie gestern an der Wall Street führte dazu, dass die zuletzt ohnehin wankenden Halbleiter-Aktien ebenfalls leichter tendierten. Und mit ihnen Zulieferer der Branche wie der Anlagenbauer Aixtron (ISIN: DE000A0WMPJ6). Und sollte sich bewahrheiten, was die Meldungen, Apple könnte trotz erstmals zwei Spitzenmodellen nicht mehr iPhones verkaufen als in den Vorjahren, andeuten, kann es für Aktien wie Aixtron ungemütlich werden.
Denn Aixtron baut Beschichtungsanlagen für die Chipindustrie. Wenn da das Wachstum nachlässt, womöglich sogar die Umsätze wieder zurückgehen, würden Investitionen in neue Anlagen entweder verschoben, storniert oder zumindest versucht, die Preise zu drücken. Und da Aixtron gerade erst 2018 wieder die Gewinnschwelle erreichen soll, kann auch ein kleiner Rückschritt ausreichen, um aus schwarzen Zahlen wieder rote zu machen. Was hieße: Der immense Höhenflug der Aktie kann in einer solchen Situation, in der aus großer Zuversicht Verunsicherung wird, schnell dahin sein. Kommt es dazu?
Das ist nicht vorhersehbar, noch finden sich keine belastbaren Fakten dafür, dass der Boom der Chipindustrie tatsächlich endet. Auf Verdacht auszusteigen oder gar Short zu gehen wäre damit ein Vabanque-Spiel. Aber man kann sich dort absichern, wo der Chart die kritische Zone ausweist, denn die ist klar zu umreißen: Die Kreuzunterstützung aus dem Oktober-Tief und der die Hausse seit April begleitenden Aufwärtstrendlinie im Bereich 10,30/10,40 Euro darf nicht fallen. Käme es dazu, wäre der Weg aus charttechnischer Sicht Richtung 8,00 Euro frei. Noch hätte Aixtron die Chance, sich oberhalb dieses Bereichs wieder zu fangen … aber diese Aktie sollte man, ob man hier Long dabei ist oder auf eine Trading-Chance Short lauert, jetzt nicht mehr aus den Augen lassen.
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