Die Ende April veröffentlichten Quartalsergebnisse des Beschichtungsanlagenherstellers und Halbleiterindustrie-Zulieferers Aixtron (ISIN: DE000A0WMPJ6) waren zwar gut, aber dieses „gut“ war längst in die Aktie eingepreist, weil erwartet worden. Und die Reaktion zeigte, dass nicht wenige darauf gesetzt hatten, dass positive Überraschungen präsentiert wurden. Die nicht kamen, also geriet der Kurs bis zum Ultimo des April kräftig unter Druck. Das hätte brenzlig werden können, denn Aixtron war dadurch an mittelfristig entscheidende Unterstützungen gefallen, konkret an die doppelte Leitlinie des mittelfristigen Aufwärtstrends in Form der 200-Tage-Linie und der im Sommer 2017 etablierten Aufwärtstrendlinie. Diese Zone hielt, aber:
Allzu dynamisch wirkten die darauf folgenden Käufe nicht. Offenbar hatte die im März begonnene Korrektur einige nachdenklich gemacht. Und in der Tat stellt sich die Frage, ob man bei einer Aktie, die Ende 2016 noch bei drei Euro notierte, mit in der Spitze fast 20 Euro nicht doch ein wenig zu viel Vorschusslorbeeren verteilt hat. Denn auch, wenn das obere Ende der sehr breiten Prognosespanne des Unternehmens für 2018 erreicht würde, das Kurs/Gewinn-Verhältnis wäre so hoch, dass dieses Wachstum sich dann auch mindestens in 2019 fortsetzen müsste. Doch das ist bei einem Zulieferer einer selbst schon sehr konjunktursensiblen Branche wie den Halbleitern keineswegs klar voraussehbar. Und so kann es gar nicht mal überraschen, dass die Bären derzeit zum Gegenschlag ansetzen:
Genau unter der 20-Tage-Linie, eine typische „Verteidigungslinie“ der Bären, wurde am Freitag ein zeitweiliges Plus abverkauft, heute gehen die Abgaben weiter. Noch ist der mittelfristige Aufwärtstrend also nicht sicher verteidigt, noch könnte es zügig zu einem zweiten Anlauf an die 200-Tage-Linie und die mittelfristige Aufwärtstrendlinie bei aktuell 12,45/12,70 Euro kommen und Aixtron den derzeit weiterhin bearishen Trend mit neuen Tiefs bestätigen. Frühestens mit Schlusskursen klar über der 20-Tage-Linie wäre hier eine Chance gegeben, um über spekulative Long-Trades nachzudenken.
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